Auf Ebbe folgt die Flut, auf den Tag folgt die Nacht, auf den Sommer folgt der Winter… Die Natur ist unglaublich clever! Es wird immer für die richtige Balance gesorgt und dies wiederum hält unser Planet im Gleichgewicht. In der chinesischen Philosophie ist immer wieder die Rede von Yin und Yang, sie stehen für einander entgegengesetzte und dennoch aufeinander bezogene Prinzipien, die sich nicht bekämpfen, sondern ergänzen.

Wir sind jedoch oft im Alltag einem hohen Leistungsdruck ausgesetzt. Dabei spielt es keine Rolle, ob wir von uns selbst hohe Erwartungen haben oder ob diese uns vorgelegt werden. Dazu kommt, dass wir auch in unserer Freizeit uns hohe Ziele setzen und diese unbedingt erreichen wollen. Leider bemerken wir dann nur selten, dass wir nicht zur Ruhe kommen können, weil wir in unseren Routinen und Handlungen gefangen sind ohne dies wahrzunehmen. Wir erlauben uns nur selten Auszeiten und wenn, dann sind diese nur von kurzer Dauer wie z. B. während den paar Wochen Ferien pro Jahr. Und bemerken wir es dann doch, ist dies meist die Konsequenz, weil unsere Gesundheit zu reagieren begingt und uns zwingt, langsamer und achtsamer zu werden.

Ziele setzen und diese fokussiert erreichen zu wollen ist völlig in Ordnung! Wir brauchen Ziele um uns weiterzuentwickeln. Jedoch müssen wir auch auf unsere innere Balance (wie es eben auch die Natur immer wieder vorzeigt) Rücksicht nehmen.

Auch ich muss(te) lernen, mir selbst Ruhe zu gönnen und nicht immer und überall  200 % alles perfekt machen zu wollen. Wir benötigen die Entspannung genauso wie die Spannung, im beruflichen wie im privaten Alltag. Es ist nicht immer einfach, sich von bisher angeeigneten festen Routinen zu lösen. Wir wissen nicht was geschieht, wenn wir z. B. statt den starren 5x pro Woche Training, einfach nur noch 1-2x pro Woche trainieren und nur weil es uns Freude macht und nicht aus der Angst heraus, etwas verlieren zu können. Das Selbe lässt sich auch auf die Arbeit, die Ernährung etc. übertragen. Wir haben immer Angst, wir könnten das hart Erarbeitete verlieren, dass alles umsonst war. Doch das ist es nie, wenn alles was wir tun in einem vernünftigen Gleichgewicht ist. Egal was es bei dir ist (lange Arbeitstage wo du dir keine Ruhe gönnst, dein Training welches dich eigentlich mehr stresst als dich entspannt oder du nur durchführst weil du Angst vor einer Trainingspause und deren Konsequenzen hast oder die Ernährung, die du konsequent immer und immer wieder trackst und abwiegen musst) hinterfrage dich in einer ruhigen Minute: Wieso genau machst du all das und in diesem Ungleichgewicht? Vor was hast du Angst, wenn du die Kontrolle/die Zügel etwas lockern würdest? Würde es dich ev. nicht sogar befreien, wenn du mal einen (oder auch zwei oder drei) Schritt(e) zurückgehen würdest? Hättest du dadurch ev. sogar mehr Möglichkeiten etwas besser zu machen?

Live in balance and you will lack for nothing!